Peter Kreier ist in Oldenburg vor allem als Pressefotograf bekannt. Doch ist er schon lange Jahre im freien Bereich der Theater- und Porträtfotografie ambitioniert. Seine Aufgaben für das Kunstfoyer am Langenweg, überwiegend in konzentrierter und strenger Schwarz-Weiß-Ästhetik, führen auf besondere Weise in die Kunst. Kreier fotografierte Menschen, die selbst künstlerisch gestaltend tätig sind - Maler, Bildhauer, Schauspieler, Musiker. Er zeigt sie - mit einer Ausnahme - nicht bei der Arbeit, sondern alleine im Porträt oder in ihrer Arbeit. Sie interessieren ihn in ihrer Individualität und Persönlichkeit, natürlich. Doch provoziert er mit dieser Auswahl auch die Frage : Repräsentieren die Porträtierten eine Gruppe ? Gibt es ein Gemeinsames, wie Künstler sich selbst im Bild zeigen ?

Sich mit dem Dargestellten Aug im Auge zu sehen, bedeutet einen besonderen Reiz. Man kennt sie ja aus anderen Zusammenhängen, über ihre Arbeiten. Diesmal schleicht sich der Betrachter sozusagen in das Vertrauensverhältnis ein, das zwischen ihnen und dem Fotografen bestand. Der Fotograf hat seine Modelle ermutigt, sich seinem Blick zu präsentieren, zu zeigen, wie sie sich selbst sehen. Die dargestellten haben das Vertrauensangebot angenommen. Nur in konzentrierter gemeinsamer Arbeit können solche Bildnisse entstehen, sie geben selten einen zufälligen Augenblick wieder. Manchmal sind lange Phasen des Annäherns notwendig, so Kreier, ehe es zum "richtigen" Porträt seines Gegenübers kommt.