Sultan Acar
»Grenzgänge«22. Mai 2014 - 6. Juli 2014 / Mo. bis Fr. 8 - 17 Uhr
Künstlerin
SULTAN ACAR ist eine Grenzgängerin. Ihre Bildsprache pendelt zwischen Figuration und Abstraktion, zwischen Emotion und Distanz, zwischen Chaos und Ordnung. Sie fasst Motive wie die Skyline oder Straßenszenen von Istanbul in gegenständliche Malerei, verwandelt aber auch Oberflächenstrukturen oder das Farb- und Formspiel von Lichtreflexen in abstrakte Komposition. Den Selbstbefragungen in Porträts und Figurenkonstellationen stehen Kompositionen aus ornamentalen Elementen und Mustern gegenüber. In ihrer künstlerischen Arbeit sind die Einflüsse aus zwei kulturellen Erfahrungsräumen zu spüren. Die Künstlerin wurde in Bremen in einer türkischen Familie geboren und absolvierte dort ihr Studium der Freien Kunst. Seit kurzem lebt und arbeitet sie in Berlin. Zur türkischen Heimat ihrer Familie hält sie engen Kontakt, Istanbul ist nach langen Arbeitsaufenthalten für sie ein vertrauter Standort. Eindrücke und Erfahrungen aus der Metropole gehen in ihre künstlerische Arbeit ein, die sie mit stetem kompositorischem und experimentellem Elan vorantreibt. Muster und traditionelle Ornamente setzt sie dabei als eine Art Medium des kulturellen Transfers ein.
Die jüngsten Graphitzeichnungen/Collagen Acars bestechen mit ihrer artifiziellen Kühnheit: Dicht gesetzte verschlungene Elemente - bisweilen Kettengliedern und technoiden Faltungen gleich - wuchern über tiefe Bildräume. Streifen und Bänder wachsen als geordnetes Gewirr aus dem Bildgrund wie von geheimnisvoller Dynamik getrieben ins Räumliche. Der Blick des Betrachters kann sich im Sog solchen Bildgeschehens förmlich verlieren.
Sultan Acar hat durch diverse Stipendien und vor kurzem auch durch die Vergabe der Förderkoje der Cologne Paper Art 2014 die Bestätigung für ihren eingeschlagenen künstlerischen Weg erhalten.
R-M